Stillen

Ob eine Frau stillen kann oder möchte, möchte ich hier überhaupt nicht bewerten. Für mich war es bei allen Fünfen das Richtige für uns. Man würde ja allerdings meinen, dass bei Mehrfachmüttern das Stillen immer leichter klappt. Das kann ich für mich leider nicht bestätigen. Nach jeder Geburt hatte ich mit wunden Brustwarzen mal mehr, mal weniger zu kämpfen. Das Wundermittel dagegen waren für mich die MultiMam Kompressen – ich habe sie aus Kostengründen allerdings zerschnitten und so brauchte ich pro Wechsel morgens oder abends immer nur ein Päckchen. Das hat wirklich sehr geholfen.

Ansonsten natürlich auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol (falls nicht anders auszuhalten) oder Stillhütchen. Für mich waren die von Nuk oder Medela am besten. Lanolin als Salbe aufgetragen hilft auch. Manchmal hatte ich bis zu 2,5 Wochen mit Schmerzen zu kämpfen bis alles wieder richtig verheilt und gut war.

Bei übermäßiger Milchproduktion helfen Salbei- und Pfefferminztee (in Maßen) oder zum Abstillen dann in rauhen Mengen – Achtung (laut meiner Hebamme) bei Salbei-Bonbons oder Kaugummis – auch diese können auf die Milchproduktion Einfluss haben.

Ich habe gern gestillt, zur Zeit stille ich auch noch unsere Kleinste mit fast 4 Monaten, am liebsten im Liegen mit viel Polsterung für mehr Gemütlichkeit. Madammi hat nun schon 2 Zähne und zwischendurch kämpft sie sehr und ist immer mal trotz großem Hunger sehr unglücklich an der Brust. Erstaunlicherweise hilft es ihr dann (wie auch schon einem der Brüder damals auch), wenn ich aufstehe und beim Stillen herumlaufe. Für mich sehr unbequem und verspannend, aber für sie manchmal das Einzige, was hilft. Auf dem Ball sitzend klappt in solchen Situationen auch manchmal.

Die Stilldauer war bei allen sehr unterschiedlich, die beiden großen Jungs habe ich 8 und 9 Monate gestillt bis ich wieder schwanger war, dann wandten sie sich meist angewidert ab, scheinbar schmeckte es ihnen da nicht mehr. Unserer Rabaukin reichte es mit 6 Monaten bis sie selbst beschloss nun andere Formen der Ernährung vorzuziehen und der Wirbelwind war stoisch und bestand auch während der Schwangerschaft mit Madammi darauf gestillt zu werden. Bis zum vierten Monat hielt ich durch, da war er knapp über 1 Jahr alt, aber ich merkte mir hat es gereicht und so beschlossen wir eines Tages das Ganze zu lassen. Mal sehen wie unsere Kleinste das macht.

Ich habe Still-Erfahrung in 5 Ländern sammeln dürfen und kann sagen, dass die Toleranz mir als stillender Mutter gegenüber sehr gross war. Nie habe ich einen doofen Spruch gehört, wobei ich in Malaysia nicht in der Öffentlichkeit gestillt habe. Für die USA hatte ich ein Stilltuch, welches ich höchst ungern benutzt habe. Unpraktisch und zu warm fand ich das, lieber habe ich mich dann zurück gezogen, sehr ungern aber machmal unumgänglich war das Stillen in einer öffentlichen Toilette. Ich trage gern ganz weiche Still-BHs von H&M und falls ganz normale (keine extra Still-) Klamotten ein Unterhemd unterm Shirt. Unterhemd runter, Shirt hoch klappt super, vergleichbar mit gekauftem Stillshirt. Gern klemme ich mir ein Spucktuch in den BH-Träger und bedecke den oberen Teil der Brust vor Gaffern, falls ich mal nicht gut vorbereitet bin und mich ansonsten unwohl fühle oder andere den Anschein erwecken sich unwohl zu fühlen. Das hängt immer mit der Umgebung und den Menschen zusammen, es ist für mich fast so als sei ich früher lockerer gewesen. Woran das liegt, kann ich gar nicht sagen, aber so bediene ich mich kleiner Tricks.