Gemeinsame Mahlzeiten

Mir war Gesellschaft beim Essen früher schon sehr wichtig. Je mehr Menschen am Tisch, umso grösser der Appetit. Nun sitzen wir meist zu siebt am Tisch und es gibt total chaotische Zeiten, aber – und das ist eher die Regel – ganz gesittete Abläufe. Wir essen alle gern, das ist wirklich eine Freude, aber dennoch schmeckt dem einen dies oder das auch mal nicht. Die ganz Kleinen Esser brauch(t)en manchmal Lieder mit Action (Aramsamsam, 10 kleine Zappelmänner oder Itsy bitsy Spider/Imse bimse Spinne), um genug zu essen. Vor allem, wenn eigentlich die Müdigkeit vorherrscht, klappt das satt werden besser mit Ablenkung. Bei größter Lautstärke am Tisch greifen wir immernoch gern zum Leise-Spiel, bei dem alle am Anfang gemeinsam „auf die Plätze fertig los, mmh lecker“ sagen, um dann in Stille zu verfallen. Wer zuletzt einen Mucks von sich gibt, hat gewonnen. Sehr effektiv bei ehrgeizigen Charakteren und man gewinnt eine kleine, oft sehr nötige, Ruhepause.

Auch Spiele wie „Ich kenne ein Tier“, „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ oder „Melodien raten“ halfen schon beim Kühlen hitziger Gemüter.

Die Kinder haben alle ihre eigenen Vorlieben, Nudeln und Maiskolben lieben sie alle. Gemüse habe ich nach Vorbild meiner Mama schon früh in Saucen oder ins Pesto püriert. Während alle fröhlich mampfen oder aufgegessen haben, offenbare ich dann meist alle Gemüsesorten, die enthalten sind, ich nenne das psychlogische Positivität.

Was auch positiv ist, ist das Spiel, was ich mir mal am Tisch ausdachte, wobei im Uhrzeigersinn immer der Tischnachbar seinem Nebensitzer sagt, worauf er besonders stolz an dem anderen ist. Das Spiel ist überraschend schön zu beobachten. Wenn sich so kleine Geschwister sagen, was ihnen positiv aneinander auffällt, unbeschreiblich herzerweichend.