Beikost

Wir sind eine sehr essfreudige Familie, lauter kleine und große Schlemmer und das Interesse am Essen war bei allen schon früh ausgeprägt. Ich versuch(t)e anfangs immer alles selbst für die Kleinsten zu kochen, weil ich als frischgebackene Mutter mit unserem ersten Kind meinte mein Mutterdasein dadurch auf ein höheres Level pushen zu können. Mittlerweile sehe ich das etwas anders. Ich koche zwar immernoch vorwiegend, aber es gibt Tage da packte ich ein gekauftes Gläschen für Madammi ein und hatte kein Problem damit.

Nun gibt es verschiedene Ansätze von ausschließlich (Mutter-) Milch als Nahrung zum „richtigen“ festen Essen zu wechseln. Bei uns lief es immer nebenbei los. Bei jedem Kind war es trotzdem aufregend und neu und auch gleichzeitig zeitaufwendiger als „nur“ zu stillen. Unser Buddha begann ganz spektakulär weit weg in Malaysia mit etwas über 4 Monaten mit Papaya und Banane als Brei. Ich weiss, unvorstellbar hier so zu starten – mit Obst statt erstmal eine Woche nur Karotte, eine Woche nur Pastinake, etc.. Ich war auch überrascht, aber er war total begeistert und es war ihm letztlich total egal, dass wir wieder hier in Deutschland angekommen zu Gemüsebrei wechselten. Ich habe bei keinem der Kinder wochenlang nur ein Gemüse gefüttert, ich stehe auf Gemischtes und nicht immer das Gleiche – von daher gab es zwar auch Karotte und Pastinake, aber auch Zucchini, Brokkoli, Steckrübe, Kohlrabi, Blumenkohl, Rote Beete und so ab 5 Monaten dann Kartoffeln oder Reis dazu, oder auch mal Nudeln – Öl nicht vergessen und sobald Fleisch dazu kommt an einen Schuss Apfelsaft denken (die Eisenaufnahme wird dadurch gesteigert). Dann püriere ich alles und friere anteilig ein. Kartoffeln isst Madammi mit Vorliebe am Stück und beisst schon früh kräftig ab. Auch gekochte Möhre, Fischstücke oder Brokkoli werden gern selbst festgehalten. Sowie in jeder freien Hand ein eigener Löffel, das ist schon mal klar.

Bei den grösseren Kindern gibt es verschiedene Abneigungen, aber Rohkost wird vor allem nebenbei, wenn abends der Fernseher Kinderprogramm wie Plonsters (Knetmännchen, die ich schon gern sah), der Kleine Maulwurf (Lachattacken vorprogrammiert) oder andere beliebte Sachen zeigt, in rauhen Mengen verspeist – mittlerweile essen sie zu fünft locker 2 Gurken, 2 Paprika und 4 Möhren – mal sehen, ob sich das irgendwann mal ändert – ich fürchte jetzt schon Einkäufe zu Zeiten der Pubertiere. Solange es Grünzeug-bezogen so läuft wie bisher, gibt mir das ein gutes Gefühl.