Selbstliebe als Mama – wie ich aufhörte meine Kompetenz in Frage zu stellen

Als ich Mutter wurde, stellte sich heraus, dass ich oft meine härteste Kritikerin war. Jede Entscheidung – von der Art und Weise, wie ich mein Baby anlegte, ob es warm genug angezogen war, mein eigenes Körperbild bis zur Organisation des Alltags – wurde von mir selbst in Frage gestellt. Der ständige Vergleich mit anderen Müttern, auch auf Social Media, verstärkte nur das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Diese Selbstkritik und der Druck, alles perfekt machen zu müssen, erschwerten es mir meinen eigenen Weg zu finden und an meine Kompetenz als Mama zu glauben. Zusätzlich stellte ich meine Kompetenz als Wissenschaftlerin in Frage, je länger ich zu Hause blieb. Ich konnte weder mir, noch dem vermeintlich gesellschaftlichen Anspruch als Mutter und Arbeitnehmerin gerecht werden. Mein Selbstbewusstsein litt, obwohl ich wusste, dass meine Kinder enorm davon profitieren, dass ich den Luxus hatte mir immer so viel Zeit für sie zu nehmen. Mittlerweile fällt es mir leichter, eigene (berufliche) Erfolge anzuerkennen.

Der Wendepunkt:

Als ich mich 2019 selbstständig machte und das S.E.L.F.® Prinzip entwickelte, erkannte ich die Notwendigkeit die Selbstkritik zu hinterfragen und mich selbst zu schätzen. Nur mit dieser Ressource kann ich anderen Eltern authentisch Mut machen ihre Ziele erreichen zu können und an sich selbst zu glauben. In meinen S.E.L.F.® Kursen betone ich, wie wichtig Selbstliebe als Mama und Selbstakzeptanz, sowie auch der Glauben an die eigene Kompetenz als Eltern sind.

Ein Beispiel für früheren Perfektionismus war eine Geburtstagsfeier für eines meiner Kinder, die wir bis ins Detail geplant hatten. Die Party verlief letztlich nicht ganz nach Plan. Ich hatte mich aus diversen Gründen übernommen und war am Ende erschöpft und enttäuscht. Hätte ich vorab weniger erwartet, wäre ich meinen Ansprüchen eher gerecht geworden. Die Kinder hatten Spass, merkten nichts von meiner Zerrissenheit. Den Frust bekommt in solchen Zeiten dann allerdings meist mein Mann zu spüren, was unsere Partnerschaft strapaziert. Zum Glück wirft es uns nach 23 Jahren Partnerschaft nicht wirklich aus der Bahn, aber Überlastung fordert irgendwann einen gewissen Tribut und den gilt es vorab durch Achtsamkeit und bewusste Auszeiten abpuffern zu können.

Achtsamkeit:

Ich begann mir nach und nach mehr selbst zu gönnen. Ich machte mir bewusst, dass es meiner Familie besser geht, wenn es mir gut geht. Sei es ein kurzer Spaziergang oder einfach noch eine Tasse Kaffee oder Tee (trotz Chaos). Diese Einstellung hilft mir, mich zu entspannen und meine Erwartungen realistisch zu halten.

Es okay ist, nicht perfekt zu sein. Ich akzeptiere meine eigenen Fehler und Schwächen mittlerweile besser und versuche mich selbst weniger streng zu beurteilen. Diese Akzeptanz und das Zulassen von Selbstliebe hat meine Selbstwahrnehmung verbessert und mich zufriedener gemacht, sowohl als Mutter als auch als Mensch. Das Leben geht weiter…